
Frakturen der Wirbelsäule
Traumatische Frakturen
Unfallbedingte Knochenbrüche der Wirbelsäule, sogenannte traumatische Frakturen, entstehen durch starke Krafteinwirkungen – zum Beispiel bei Verkehrsunfällen, Stürzen aus großer Höhe oder Sportunfällen. Die Schwere reicht von stabilen Kompressionsfrakturen bis zu instabilen Brüchen mit Beteiligung des Rückenmarks, die zu neurologischen Ausfällen führen können. Typische Symptome sind starke Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen, während in schweren Fällen auch Lähmungen oder Gefühlsstörungen auftreten können. Zur genauen Diagnose werden bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT eingesetzt, um das Ausmaß der Verletzung zu bestimmen. Die Behandlung richtet sich nach Art und Stabilität der Fraktur. Während stabile Brüche häufig konservativ mit Physiotherapie, Schmerztherapie und Mobilisierung behandelt werden können, erfordern instabile Frakturen eine operative Stabilisierung der Wirbelsäule.
An der Charité Berlin bieten wir ein breites Spektrum an modernen OP-Verfahren, von minimalinvasive Stabilisierungstechniken bis hin zur Notfalloperation bei drohender Nervenschädigung mit offener Dekompression und Fusion. Ziel ist es, die Wirbelsäule zu sichern, das Rückenmark zu schützen und die Mobilität der Patient:innen wiederherzustellen.
Osteoporotische Frakturen
Osteoporotische Wirbelkörperfrakturen treten häufig bei älteren Patient:innen auf und sind eine der Hauptmanifestationen der Osteoporose. Bereits geringe Belastungen können bei vorgeschädigtem Knochen zu Kompressionsfrakturen führen – insbesondere im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule.
Betroffene klagen oft über plötzliche Rückenschmerzen, zum Teil mit Haltungsveränderungen oder Bewegungseinschränkungen. Die Diagnose erfolgt mithilfe von Röntgen, MRT oder DXA-Messung zur Beurteilung der Knochendichte.
Die Behandlung erfolgt je nach Stabilität und Schmerzintensität. Neben konservativen Maßnahmen wie analgetischer Therapie, Frühmobilisation und Osteoporosebehandlung kommen bei anhaltenden Schmerzen oder Einbruch des Wirbelkörpers minimalinvasive Verfahren wie die Kyphoplastie zum Einsatz. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt Knochenzement in den Wirbelkörper eingebracht, um ihn zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern.
In seltenen Fällen mit Instabilität oder neurologischen Ausfällen kann eine zusätzliche operative Stabilisierung mit Schrauben-Stab-System (Spondylodese) erforderlich sein.
An der Charité Berlin erfolgt die Versorgung osteoporosebedingter Frakturen durch ein interdisziplinäres Team. Wir kombinieren hochmoderne Operationsmethoden mit einer individuell abgestimmten Osteoporosetherapie, um Folgeschäden zu vermeiden und die Lebensqualität nachhaltig zu sichern.

