
Infektionen der Wirbelsäule
Wirbelsäuleninfektionen entstehen meist durch bakterielle Erreger und führen zu einer Entzündung der Wirbelkörper (Spondylitis) oder der Bandscheiben (Spondylodiszitis). Die Keime gelangen entweder über den Blutkreislauf aus einem anderen Infektionsherd – z. B. bei Tuberkulose oder bakteriellen Infekten der Haut, Harnwege oder Zähne – in die Wirbelsäule, oder sie werden im Rahmen von Operationen, Injektionen oder offenen Verletzungen direkt eingeschleppt.
Typische Symptome sind lokale Rückenschmerzen, eine Schonhaltung, Fieber, Müdigkeit oder Nachtschweiß. Die Beschwerden entwickeln sich oft schleichend und bleiben in frühen Stadien leicht übersehbar.
Zur Diagnostik werden Blutuntersuchungen, MRT oder CT, sowie bei Bedarf eine gezielte mikrobiologische Abklärung durchgeführt, um den Erreger zu identifizieren und das Ausmaß der Entzündung festzustellen.
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad. In den meisten Fällen erfolgt eine mehrwöchige intravenöse Antibiotikatherapie, oft begleitet von einer stationären Überwachung. Bei Abszessen, neurologischen Ausfällen oder Instabilität der Wirbelsäule ist eine operative Behandlung notwendig – etwa durch chirurgische Sanierung, Dekompression und ggf. Stabilisierung (Spondylodese).
An der Charité Berlin bieten wir eine umfassende, interdisziplinäre Versorgung dieser komplexen Erkrankungen – in Zusammenarbeit mit Infektiologie, Mikrobiologie und Wirbelsäulenchirurgie. Wird die Infektion frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen of gut – insbesondere bei Kindern.